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Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytamine) und Polyphenole
Sekundäre Pflanzenstoffe werden auch „Sekundärmetaboliten“ und im naturheilkundlichen Bereich „Phytamine“ (Phyto, griech. "Pflanze) genannt.
Sekundäre Pflanzenstoffe sind chemische Verbindungen, die von Pflanzen selbst produziert werden. Sie sind für die Pflanze lebenswichtig, haben für den Menschen einen hohen gesundheitlichen Stellenwert.
Polyphenole zählen zu den wenigen Naturstoffen auch mit antiviraler Wirkung!
Sie wirken u. a. entzündungshemmend und krebspräventiv.
Die im Ayurveda seit Generationen genutzten Heilpflanzen sind reich an den unterschiedlichsten Naturstoffen, insbesondere an sekundären Pflanzenstoffen. Die erstaunlichen, heilenden Wirkungen der über 1200 Heilpflanzen Indiens sind vor allem begründet in ihrem hohen Gehalt gerade an sekundären Pflanzenstoffen.
Beispiele für sekundäre Pflanzenstoffe sind: u.a. Polyphenole, Flavonoide, Carotinoide, Alkaloide.
Sekundäre Pflanzenstoffe schützen Körperzellen vor sogenannten freien Radikalen und verlangsamen die Zelloxidation (reaktivieren Vitamin C). schützen das zentrale Nervensystem (auch Gehirnzellen), haben gute immunmodulierende Funktionen, sie haben entgiftende, antifungale aber auch durchblutungsfördernde, antiphlogistische, antiallergische und antikanzerogene Wirkungen. Sie hemmen die Bildung von Harnsäure, normalisieren den Cholesterinstoffwechsel und können die Gerinnungsparameter des Blutes verbessern.
Wie können Sekundäre Pflanzenstoffe im Körper wirken?
Zahlreiche Studien bestätigen eine Korrelation zwischen der Zufuhr sekundärer Pflanzenstoffe und der Risikoabnahme bei verschiedenen Krankheiten:
Hervorragende Antioxidantien, Zell- und Gefäßschutz, zur Senkung von Histamin und bei Allergien Einige haben gefäßverstärkende Wirkung, andere wirken gegen Entzündungen und Histamin oder haben antivirale sowie krampflösende Wirkungen. Manche wie zum Beispiel Quercetin sind gute Antioxidantien.
Schutz vor Krebs Viele Studien zeigen die antikanzerogene Wirkung und zwar sowohl in der Initiations- als auch der Promotionsphase der Krebsbildung. Für Polyphenole (u.a. Flavonoide und Phytoöstrogene) sind sowohl antioxodative als auch tumorhemmende Wirkungen nachgewiesen. Einige Polyphenole verhindern, ähnlich wie Vitamin C, die Bildung krebsauslösender Nitrosamine.
Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arteriosklerose, Ödeme Sekundäre Pflanzenstoffe beeinflussen die Blutgerinnung, senken indirekt die Thromboxanbildung. Auch hier kommt wieder die antioxidative Wirkung zum Tragen: Sie schützen LDL-Lipoproteine vor Oxidation und können den Blutcholesterinspiegel senken, jedoch ohne das HDL-Cholesterin („gutes Cholesterin“) abzusenken. Eine verbesserte Endothelfunktion (Intima, Zellen der innersten Wandschicht von Lymph- und Blutgefäße) wird in Studien beschrieben.
Sie vermindern Fettablagerungen (Plaques in den Blutgefäßen) und beugen so der Arteriosklerose vor, dichten Kapillargefäße ab und hemmen damit die Bildung von Ödemen, normalisieren und stabilisieren den Kreislauf (Hemmung der Thrombozytenaggregation und Gefäßkontraktion) und verbessern die Mikrozirkulation.
Antibakterielle und antivirale Wirkung Sie hemmen z.B. Bakterien, die Harnwegserkrankungen verursachen. Polyphenole hemmen z.B. die Bakterienart Streptococcus mutans, die zum Aufbau von Zahnbelägen beiträgt, wirken deshalb auch vorbeugend gegen Zahnfäule und Karies, und helfen bei bakteriell beeinflussten Harnwegserkrankungen.
Nicht zuletzt wurde an Polyphenolen eine antivirale Wirksamkeit nachgewiesen, auch gegen bei vielen Menschen im Blut befindliche Parasiten. Schützende Wirkungen wurden auch bei Befall mit Grippe-Viren nachgewiesen.
Verbesserung des Langzeitgedächtnisses und Konzentration
Nach Studien können sekundäre Pflanzenstoffe das Langzeitgedächtnis verbessern. Im Gehirn werden bestimmte Signalketten stimuliert, Nervenzellen reifen aus und differenzieren sich.
Entgiftung von Schwermetallen durch Chelatbildung Die in das Blut und das Gewebe aufgenommenen Polyphenole hemmen radikalische und zellschädigende Einflüsse, besonders auf die Zellmembran. Polyphenole sind auch zur sogenannten Chelatbildung fähig, d.h. sie können sich auch an toxische Schwermetalle binden
und diese eliminieren.
Darauf beruhen die blutreinigenden und entgiftenden als auch antiparasitären Wirkungen der ayurvedischen Heilpflanzen.
Hilfe bei Entzündungen Polyphenole hemmen die Bildung schädigender Prostaglandine und Thromboxan A2 aus der Arachidonsäure (v.a. in Fleisch). Dies erklärt auch die antientzündlichen Wirkungen polyphenolreicher Ayurveda-Heilpflanzen wie z.B. Bala (Sidakraut) und Curcurma (Gelbwurz).
Förderung von Verdauung und Darmschutz In einer doppelblinden Studie konnte außerdem gezeigt werden, dass Curcumin auch hilfreich bei Menschen mit Verdauungsstörungen
sein kann. Eine Studie mit Curcuma weist darauf hin, dass Curcuma Darmpolypen zurückdrängen kann und Darmkrebs vorbeugt.
Aphrodisierend für Mann und Frau, bei erektiler Dysfunktion (Impotenz) Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytoöstrogene), zu denen u.a. Isoflavone und Lignane gehören, sind keine Hormone im eigentlichen Sinne, sondern besitzen strukturelle Ähnlichkeit mit diesen. Diese Ähnlichkeit ermöglicht eine Bindung an Östrogen-Rezeptoren, wodurch eine hormonähnliche Wirkung beim Menschen erzielt werden kann.
Auf diesen Ablauf beruht die hormonregulative und Libido anregende Wirkung von Ayurveda-Heilpflanzen.
Gemäss mehreren Studien werden die gesundheitlichen Vorteile von einigen Polyphenolen durch Milch zunichte gemacht.
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