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Schwarzkümmel (Nigella sativa, Kalonji)
Botanischer Name: Nigella sativa
Gebräuchliche Namen: Nigella, blackseed, black cumin, Kezah (hebräisch), Siyah daneh (persisch), Kalonji
Deutscher Name:Schwarzkümmel, Römischer Kümmel, Cumin
Familie:Ranunculaceae
Englische Namen:Nigella, blackseed, black cumin
Nutzbare Pflanzenstoffe:Samen
Der Echte Schwarzkümmel, oft nur Schwarzkümmel genannt, ist eine bis zu 30 cm hohe Pflanzenart der Familie der Hahnenfußgewächse. Er ist also nicht mit Kümmel oder Kreuzkümmel verwandt. Sie ist heimisch in weiten Teilen Asiens, zum Teil auch im Mittelmeerraum.
Da verwundert es nicht, dass die Ägypter seine anregenden Kräfte schon vor tausenden von Jahren zu schätzen wussten. Im Ägyptischen Museum in Kairo kann man eine mehr als 3.300 Jahre alte Flasche mit dem Öl der Schwarzkümmelpflanze bewundern, die sich unter den Grabbeigaben des Tutenchamuns befand. Auch in anderen Kulturkreisen wird Schwarzkümmelöl traditionell zur Behandlung und Heilung der verschiedensten Krankheiten verwendet.
Im 1. Jahrhundert berichtete der griechische Arzt Dioskorides, dass Schwarzkümmelsamen bei Kopfschmerzen, Nasenkatarrh, Zahnschmer- zen und Darmwürmern genommen wurden, ferner zur vermehrten Haar-bildung, Einleiten der Menstruation und zur Milchbildung für stillende Frauen.
Inzwischen ist die Wissenschaft soweit vorangeschritten, dass man den Grund der belebenden Wirkung auf den menschlichen Körper kennt und weiss, welche Stoffwechselvorgänge damit angeregt werden und warum es so eine Quelle der Energie und heilsamen Kraft darstellt.
Man geht davon aus, dass die spezielle Kombination der essentiellen Fettsäuren und Aminosäuren die Wirksamkeit des Schwarzkümmels ausmachen. Schwarzkümmelöl enthält Linol-, Linolen-, Arachin-, Eicosen- und Eicosadiensäure. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind lebenswichtig für den menschlichen Körper, da sie nicht selbst synthetisiert werden können. Ebenso verhält es sich mit den meinsten der enthaltenen Aminosäuren - Arginin, Asparagin, Cystin, Glutamin, Glycin, Leuzin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Serin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin und Valin. Insgesamt enthält Schwarzkümmelöl über 100 verschiedene Wirkstoffe.
Wie kann Schwarzkümmelöl im Körper wirken?
• Histaminsenkend, antikanzerogen (gegen Tumore)
• antiparasitär und antimikrobiell (z.B. Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa)
• Allergien (z.B. Heuschnupfen)
• Darmreinigend und zur Regeneration der Darmmukosa
• Hauterkrankungen (z. B. Neurodermitis, Exzeme, Psoriasis)
• Atemwegserkrankungen (Infekte, Asthma und Bronchitis)
• Diabetes (Blutzuckersenkend)
• Herzkreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Atherosklerose
• Störungen des Immunsystems (Autoimmun, Krebs), zellschützend
• Begleitung von Chemotherapien zur Milderung der Nebenwirkungen
• Facialisparese
• gegen Entzündungen ( z. B. bei Arthritis und auch Zahnfleischentzündungen)
• Gynäkologische und Schwangerschaftbeschwerden
• Intestinalbeschwerden, Hämorrhoiden
• Schutz der Leber- und Nierenfunktion vor Toxinen, auch gegen Nierensteine
Für das Immunsystem und bei Krebs
Wissenschaftler gehen davon aus, dass Tumorzellen die sogenannte Fibrinolyse fördern, d. h. bestimmte Proteine im Blut abbauen. 2005 wurde mit menschlichen Tumorzellen im Reagenzglas nachgewiesen, dass Schwarzkümmelöl die Proteine dieser Tumorzellen hemmt, die für die Fibrinolyse zuständig sind. Weitere Studien konnten einen sehr guten Einfluss von Schwarzkümmelöl bei der Behandlung von verschiedenen Krebsarten nachweisen. Auch bei Prostata-Beschwerden und erhöhten PSA-Werten konnte Schwarzkümmelöl erfolgreich eingesetzt werden.
Schwarzkümmelöl enthält verschiedene Stoffe, die für einen funktionierenden Stoffwechsel und ein intaktes Immunsystem unentbehrlich sind. Es wirkt sowohl anregend als auch beruhigende und hilft dem Körper sich wieder einzuregulieren.
Für den Darm
Das Schwarzkümmelöl bindet im Darm befindliche Gewebereste, leitet diese aus und unterstützt dadurch die Regeneration des Darmes und der Mukosa (Darmwand). Mit Hilfe mehrfach ungesättigter Fettsäuren kann sich die Darmschleimhaut besser erneuern.
Für die Haut sowie gegen Entzündungen und Histamine
Im Körper finden sich sogenannte Prostaglandine, die als Gewebshormone Entzündungen modulieren. Prostaglandine der Reihe 1, gebildet aus Omega- 6- Fettsäuren (vor allem Gamma-Linolensäure) sowie Prostaglandine Reihe 3, gebildet aus Omega-3-Fettsäuren, haben einen entzündungshemmenden Effekt und wirken schmerzlindernd. Außerdem verhindern Reihe 3-Prostaglandine die Freisetzung von Arachidonsäure aus den Zellwänden. Diese ist nämlich für die Bildung von Prostaglandinen Reihe 2 verantwortlich, welche eine entgegengesetzte biologische Wirkung im Körper haben ( d. h. Salz- und Wasserspeicherung, hoher Blutdruck und Entzündungsförderung). Diese Botenstoffe beeinflussen auch die Freisetzung allergischer Mediatoren aus Zellen des Immunsystems, was allergische und autoimmune Erkrankungen wie Psoriasis oder Rheuma zur Folge haben kann.
Schwarzkümmelöl verspricht Hilfe bei nahezu jedem Infekt.
Bei Atemwegserkrankungen
Die Prostaglandine E1 und E2 wirken außerdem antiallergisch und bronchialerweiternd, weshalb bei Asthmaiker-Symptome dadurch erheblich verbessert werden. Auch der enthaltene Bitterstoff Nigellin bzw. Nigellon hat eine sekretlösende und histaminhemmende Wirkung.
Bei Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und Atherosklerose
Einer amerikanischen Studie zufolge, wurde ebenfalls ein Blutzucker- senkender Effekt durch die Einnahme von Schwarzkümmelöl beobachtet. Ebenso tragen die antientzündlich wirkenden mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu einer präventiven und akuten Behandlung gegen Herzkreislauferkrankungen und Arteriosklerose bei.
Schwarzkümmelöl wird in sehr unterschiedlichen Qualitäten angeboten. In europäischen Apotheken sind in der Regel nur Schwarzkümmelöle mit geringem Wirkstoffgehalt vorrätig (Mischöle). Nur Produkte mit GMP-Zertifikat (GMP – Good Manufacturing Practice) sichern Ihnen höchste Reinheit und therapeutische Qualität.
Die Samen des Echten Schwarzkümmels enthalten Ätherisches Öl mit diversen Monoterpenen als hauptsächlichem Bestandteil. Daneben wurde auch ein als Nigellidin bezeichnetes Alkaloid und der Wirkstoff Beta-Sitosterin nachgewiesen. Beta-Sitosterin hat verschiedene herausragende Eigenschaften: Es kann unter anderem Cholesterin binden (und damit senken) und bei Prostatakrebs den PSA-Wert senken. Es beeinflusst das Hormonsystem positiv.
Mehr Information zu Beta-Sitosterin finden Sie hier: Beta-Sitosterin
Zum Schutz von Leber und Nieren, gegen Malaria und Parasiten
Ein weiterer nachgewiesener Wirkstoff ist Thymoquinon. Dieser Wirkstoff schützt die Nieren und Leber vor nephrotoxischen und hepatotoxischen Substanzen.
Verschiedene Studien haben nachgewiesen, dass Schwarzkümmelöl gegen Parasiten und Wurmbefall (bei Menschen und Tieren) und sogar gegen den Malaria-Erreger wirkt.
Äußerliche Anwendungen
Schwarzkümmeöl kann auch äußerlich für die Haut und Haare (z.B. bei Alopezie, Haarausfall) verwendet werden.
Quellen:
Daniel Zohary and Maria Hopf, Domestication of plants in the Old World, third edition (Oxford: University Press, 2000), p. 206
Zohary and Hopf, ibid.
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Abdulelah H.A.A. & Zainal-Abidin B.A.H. 2007. Curative and prophylactic anti-malarial activities of Nigella sativa (black seed) in mice. The Malaysian Journal of Medical Sciences 14: 209.
Karola Berger: Gesund und schön mit Schwarzkümmel. Urania Verlag, Berlin 1998.
Hermann Ehmann: Schwarzkümmel. 4. Aufl. Lebensbaum Verlag, 2000.
Alan Formann & Stephan Niederwieser: Heilen mit Schwarzkümmel. Goldmann, München 1998.
Jörg Linditsch: ABC des Schwarzkümmels. Heilanwendungen. Verlag Peter Erd, München 1997.
Josef Neumayer: Schwarzkümmel. Ehrenwirth Verlag, Bergisch 1999.
Christine Pitzke: Schwarzkümmel. Südwest Verlag, München 1997.
Diab Refai & Sylvia Luetjohann: Schwarzkümmelöle. Die Medizin der Propheten. Kraftvolle Helfer für Gesundheit und Schönheit. Windpferd, Aitrang 1997.
Peter Schleicher, Mohammed Saleh, Hans Wagner: Natürlich heilen mit Schwarzkümmel. Südwest-Verlag 2001,
Peter Schleicher & Lutz Bannasch: Allergiebehandlung mit immunologisch wirksamem Pflanzensamenöl (Schwarzkümmelöl). Notabene Medici. Journal für Ärzte 24. notamed Verlag, Bad Homburg/Melsungen 1994.
Anne Simons: Das Schwarzkümmel Praxisbuch. Allergien, Abwehrschwäche und Infektionen natürlich vorbeugen. Scherz Verlag, München 1997.
Zora Felicia Storm-Kull: Gesund und Fit durch Schwarzkümmel. Pabel/Moewig, Rastatt 1998.
Günter A. Ulmer: Bio-Regulatoren. Schwarzkümmelöl, Hagebuttenöl. Tuninge 2000.
Diese Informationen basieren auf verschiedenen Veröffentlichungen, für deren Richtigkeit wir keine Haftung übernehmen. Ferner sollten diese Informationen nicht zur Behandlung von Erkrankungen genutzt werden. Falls Sie Medikamente einnehmen oder in ärztlicher Behandlung sind, sollten Sie vor der Einnahme jeglicher Vitalstoffe und Nahrungsergänzungsmittel Ihren Arzt zu Rate ziehen.
Eine Anwendung bei Kindern sollte in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden, da die meisten Studien mit Erwachsenen durchgeführt werden und Verzehrempfehlungen für Kinder in der Regel nicht bekannt sind.