Der Arjuna-Baum wird bis zu 26 Meter hoch, mit stattlichem Wuchs und hat eine weiße Rinde. Er ist in weiten Teilen Indiens heimisch. Man findet ihn vor allem in der Nähe von Flüssen in den Regionen Chota Nagpur, Westbengalen, Punjab, Konkan und Orissa.
Mehrere Terminalia-Arten dienen zur Gewinnung von Stoffen wie Triterpenen, Flavonoiden und Tanninen. Einige dieser natürlichen Wirkstoffe konnten in Studien medizinische Wirksamkeit effektiv nachweisen. So zeigte sich, dass Myrobalane-Arten gegen Bakterien und Pilze wirksam sind, jedoch auch Krebs bekämpfende und Leber schützende Stoffe darunter sind. In Asien wird seit Jahrhunderten vor allem die Arjuna-Pflanze als hoch wirksames Herzmittel verwendet.
Bei Untersuchungen der natürlichen medizinisch wirksamen Inhaltstoffen wurden u.a. nachgewiesen: Arjunglukosid III, Arjunetin, Arjunasäuren, Arjunetoside, Aminosäuren, Beta-Sitosterin (Beta-Sitosterol), Cerasidin, Ellagsäure, Friedelin, Gallusgerbsäure, Gallussäure, Hentriacontan, Leukocyanidin, Leukodelphinidin. Myristiloleat, Oleansäure, Polyole, Saponin.
Besonders hervorzuheben ist der Gehalt anOligomere Proanthocyanidine (OPC)
Wie kann Arjuna im Körper wirken?
• bei Herzfunktionsstörungen wie Hypertonie und Rythmusstörungen,
KHK, Angina pectoris, zur Stabilisierung einer ischämischen Herzerkrankung
• Diabetes, Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen
• antianginal, herzschützend (kardiotonisch), entkrampfend, gegen Beklemmungsgefühle
• bei Morbus Parkinson (mit Mucuna pruriens)
• zytotoxisch, gegen Geschwüre und Tumoren, Anämie (Blutarmut)
• Otalgie (Ohrenschmerzen), übermäßigen Schwitzen, Ruhr, Entzündung
• Infektionen vorbeugend, antibakteriell, gegen Pilze (antimykotisch)
• Leukodermie (Pigmentverlust der Haut)
• protektiv gegen Nebenwirkungen durch NSAR-Medikation, z.B. Magenschleimhautentzündung
• leberschützend (hepatoprotektiv), bei Leberzyrrhose (vor allem mitKutki)
• Gonorrhoe
• bei Spermatorrhö, Polyurie, Hämorrhoiden,
• Leukorrhö (weißgelblicher Ausfluss aus der Scheide)
Die Innschicht der Arjuna-Rinde ist rötlich und enthält reichlich sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralien, zu etwa einem Drittel Calcium, darüber hinaus Tannine (Gerbstoffe), Magnesium und sogenannte Glykoside (auch Herzglykoside genannt).
Als Herzglykoside oder herzwirksame Glykoside (sogenannte Cardenolide) bezeichnet man eine natürliche Wirkstoff-Gruppe, die positiv inotrop auf das Herz wirken. Diese natürlichen Wirkstoffe kommen in der Natur nur selten vor, am bekanntesten in Europa ist Digitalis (Fingerhut). Aufgrund dessen werden Herzglykoside daher oft nur als Digitalis bezeichnet, oder als D-Gykoside, auch wenn sie nicht dem Fingerhut entstammen. Besonders wirksam sind die Herzglykoside in der Heilpflanze Arjuna, die diesen natürlichen Wirkstoffe in therapeutisch wirksamer Dosierung enthält.
Verschiedenste Studien konnten eine Wirkung der Arjuna-Rinde bei Herzfunktionsstörungen belegen. Besonders hervorzuheben ist sind Studienleistungen von Dr. K. N. Udupa an der Banaras Hindu Universität, dem Institute of Medical Sciences, in Varanasi (India).
Arjuna und Herzglykoside bei Bluthochdruck (Hypertonie)
Besonder effektiv wirkt Arjuna in Kombination mit anderen Heilpflanzen (Komplexen). So verabreichte man in einer Studie mit Bluthochdruck-Patienten eine Rezeptur aus Terminalia arjuna ( Arjuna), Emblica officinales (Amalaki), Ocimum sanctum ( Tulsi) und Withania somnifera
(Ashwagandha).
Studienergebnis: In der Studie zeigte sich eine Senkung des „schlechten“ LDL-Cholesterins, der Triglyceride, bei gleichzeitiger Anhebung des „guten“ HDL-Cholesterins. Der Blutdruck der Patienten senkte sich signifikant und der BMI (Body Mass Index) reduzierte sich deutlich.
Einfluss von Herzglykosiden auf das zentrale Nervensystem
Einen weiteren Einfluss haben Herzglykoside durch das zentrale Nervensystem. Durch diesen Einfluss wird im Hirnstamm der Baroreflex sensibilisiert. Dadurch können Herzglykoside bereits in geringen Konzentrationen schon Wirkung zeigen. Dieser ist ein wichtiger homöostatischer Mechanismus, der zur Aufrechterhaltung des Blutdrucks dient. Dies könnte die Verwendung von Arjuna enthaltenen Pflanzenrezpturen auch bei Morbus Parkinson sinnvoll machen, besonders wenn diese mit natürlichen Dopamin-Vorläufern wie inMucuna pruriensenthalten, kombinieren werden.
In einer Studie verabreichte man 30 Patienten mit Angina Pectoris täglich 500 mg Trockenextrakt der Arjuna-Rinde. Bereits nach kurzer Zeit spürten mit Arjuna (Terminalia arjuna) behandelte Patienten eine Linderung der mit der Erkrankung einher gehenden Schmerzen. Verschiedene Risikofaktoren änderten sich zum Positiven, z. B. senkten sich Blutdruck und Blutzuckerspiegel, reduzierte sich bestehende Adipositas (Fettleibigkeit) und verbesserte sich die Zirkulation der Katecholamine. Unter dem Begriff Katecholamin werden Hormone und Neurotransmitter wie Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin zusammengefasst. Die Biosynthese der Katecholamine findet in den Nebennieren und im Nervensystem statt. Sie haben an den sympathischen Alpha- und Beta-Rezeptoren des Herz-Kreislaufsystems eine anregende Wirkung und sind am Blutdruck, der Herzfrequenz und auch an motorischen Abläufen beteiligt, z.B. durch Einlussnahme auf die Kontraktionsfähigkeit von Muskelgewebe.
Vorbeugend gegen Nebenwirkungen von NSAR
Abgesehen von den kardiologischen Wirkungen der Arjuna-Pflanze gibt es Hinweise darauf, dass Arjuna auch protektiv wirken kann gegen Nebenwirkungen durch NSAR-Medikation (nichtsteriodale Antirheumatika) wie z.B. Gastritis (Magenschleimhautentzündung). Sinnvoll könnte in diesen Fällen ergänzend die Heilpflanze Karela ( Bittermelone) sein.
Quellen/Studien:
Dr. K. N. Udupa an der Banaras Hindu Universität, Institute of Medical Sciences , Varanasi (India).
Dwivedi S. Terminalia arjuna Wight & Arn.—A useful drug for cardiovascular disorders . Journal of Ethnopharmacology 2007; 114 : 114–129
Thomas Karow, Ruth Lang-Roth: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 13. Auflage.
T. Reichstein: Besonderheiten der Zucker von herzaktiven Glykosiden. In: Angewandte Chemie. 74, Nr. 22, 1962, S. 887–894
T. Reichstein: Chemie der herzaktiven Glykoside. In: Angewandte Chemie. 63, Nr. 17–18, 1951, S. 412–421
Saida Qaiser & M. Qaiser: Combretaceae in der Flora of Pakistan
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Eine Anwendung bei Kindern sollte in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden, da die meisten Studien mit Erwachsenen durchgeführt werden und Verzehrempfehlungen für Kinder in der Regel nicht bekannt sind.Arjuna wird in Asien u.a. auch als Wehenmittel eingesetzt. Von eine Verwendung in der Schwangerschaft ist daher abzuraten.